News
Deutliche Leitzinserhöhung – aber kein Aufwärtstrend der Bauzinsen erwartet
Zinskommentar der Dr. Klein Privatkunden AG
Große Herausforderungen, deutlicher Zinsschritt: Die EZB erhöht den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte und setzt die Zinswende damit schneller um als angekündigt.
Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG, hat dennoch Zweifel an der Wirksamkeit dieses Schrittes gegen die Inflation. Er erläutert, warum die Baufinanzierungszinsen schon zuvor gestiegen sind und gibt einen Ausblick auf die weitere Entwicklung.
Mutig gegen die Inflation
Die Höhe des Zinsschritts kam für viele überraschend: Noch Ende Juni hat EZB-Chefin Christine Lagarde bestätigt, den Leitzins um lediglich 0,25 Prozent anzuheben. „Mit diesem größeren Zinsschritt beweist die EZB Mut“, sagt Michael Neumann von Dr. Klein. „Damit zeigt Christine Lagarde ihren Willen, sich entschieden gegen die Inflation zu stemmen und dass sie bereit ist, auch Risiken dafür einzugehen.“ Ein zu schnell steigendes Zinsniveau könnte die ohnehin schwächelnde Wirtschaft abwürgen und kritisch für die verschuldeten Eurostaaten werden, die ihre Verbindlichkeiten zu deutlich höheren Kosten refinanzieren müssen. Für Michael Neumann lässt die Entscheidung daher erkennen, unter welchem Druck die Zentralbänker stehen, die Inflationserwartungen einzudämmen. Als Signalwirkung wichtig, als effiziente Maßnahme fraglich: Ob sie hilft, die Inflation zurückzuschrauben, bezweifelt Michael Neumann. Anders als in den USA sei die Inflation in Europa nicht überwiegend auf eine überhitzte Wirtschaft zurückzuführen, sondern vor allem in hohen Energiepreisen begründet.
Bauzinsen nehmen Leitzinserhöhungen vorweg
Schon lange vor diesem ersten Zinsschritt sind die Konditionen für Baufinanzierungen seit Jahresbeginn in die Höhe geschnellt. Der Grund: einen großen Teil ihres Immobilienkreditgeschäfts refinanzieren Banken am Kapitalmarkt mit langfristigen Zinsbindungen – zum Beispiel über Pfandbriefe. Aus diesem Grund bewegt sich die Zinskurve für Immobilienfinanzierungen in Anlehnung an die Renditeentwicklung der Pfandbriefe oder auch der 10-jährigen Bundesanleihe. Weil diese Anlagen auf Basis erwarteter, zukünftiger Entwicklungen gehandelt werden, sind die Baufinanzierungszinsen immer schon einen Schritt voraus – und die jetzige Leitzinserhöhung ist in den aktuellen Finanzierungskonditionen schon enthalten. „Ein Leitzins von 1 Prozent bis Jahresende hat der Markt schon eingepreist“, sagt der Finanzexperte von Dr. Klein, „daher sind die Bauzinsen zuletzt auch nicht weiter gestiegen.“ Im Gegenteil: Nach einem vorläufigen Höhepunkt im Juni von knapp 3,2 Prozent ist der Bestzins im Juli auf aktuell 2,74 Prozent (Stand: 20.07.2022) gesunken. Die spannende Frage ist: Geht die EZB in den nächsten 12 Monaten deutlich über diese 1 Prozent hinaus? In diesem Fall wären auch wieder höhere Bauzinsen möglich.
Prognose: starke Schwankungen
Bis zum Jahresende geht Michael Neumann nicht von einem deutlichen Aufwärtstrend aus. „Trotz aller Notwendigkeit, beherzt gegen die Inflation einzugreifen: Christine Lagarde hat nicht genügend Spielraum, die Zinsen massiv anzuheben. Daher rechne ich mit einer Seitwärtsbewegung der Bauzinsen. Zumindest unterm Strich – denn wir werden in den nächsten Wochen und Monaten hohe Ausschläge in beide Richtungen sehen“, so seine Prognose. Derzeit gebe es extrem viele Unsicherheiten, die sich auf das tagesaktuelle Zinsniveau auswirken: Die Lieferengpässe für Rohstoffe und Energie, die wirtschaftlichen Aussichten für Europa, der Krieg in der Ukraine, die Regierungskrise in Italien, die Zinsentwicklung in den USA – jede neue Meldung kann die Anleiherendite und damit die Zinsen für Immobilienfinanzierungen beeinflussen. „Weil die Banken die Konditionen zurzeit extrem häufig anpassen – nach oben und nach unten – sollten Kaufinteressenten die Angebote möglichst umfassend und tagesaktuell vergleichen lassen, um sich das günstigste Angebot im Markt zu sichern“, rät Michael Neumann von Dr. Klein.
Nachfrage geht zurück, Preise wieder verhandelbar
Auch wenn der rasante Zinsanstieg ein vorläufiges Ende gefunden haben könnte: Baufinanzierungen kosten wesentlich mehr als noch zu Jahresbeginn. Gleichzeitig sind die Immobilien unterm Strich nicht günstiger geworden. „Für Käufer ist das eine Kombination des Schlechtesten aus beiden Welten“, kommentiert Neumann. Ihm zufolge lässt die Nachfrage derzeit etwas nach: „Nach dem abrupten Zinsanstieg im ersten Halbjahr warten viele Kaufwillige erst einmal ab. Einige verschieben ihr Vorhaben und hoffen auf leicht fallende Immobilienpreise, andere müssen sich erst an das `neue´ Zinsniveau gewöhnen.“ Den größten Einbruch sieht er bei den Bauvorhaben: Angesichts der Lieferengpässe, der Materialknappheit und des Fachkräftemangels sei es derzeit fast unmöglich, Preise zu kalkulieren und verlässliche Angebote zu bekommen. Viele Pläne für den Neubau würden daher gestoppt.
Weniger Nachfrage heißt auch: weniger Konkurrenz auf dem Immobilienmarkt. Die Vermarktungsdauer steigt momentan und Objekte, die früher sofort und ohne Umweg über einschlägige Portale verkauft wurden, werden jetzt wieder offiziell ausgeschrieben, beobachtet Michael Neumann: „In vielen Lagen können Interessenten wieder über die Preise verhandeln – und das sollten sie auch versuchen. Verkäufer sitzen nicht mehr am deutlich längeren Hebel.“
Tendenz
Kurzfristig: schwankend seitwärts
Mittelfristig: geringes Aufwärtspotential
Unsere Marken
Bauzentrum Widmann, die erste Adresse für Baustoffe
Ob Profi oder Privatkunde - bei uns wird jeder fündig. Unser Sortiment an Baustoffen ist riesig und deckt nahezu alle Bereiche ab: Von Hoch- und Tiefbau, über Dach, Fassade, Putz, Farbe und Trockenbau bis hin zu Bauelementen, Fliesen, Vinyl, Laminat und Parkett.
Dabei setzen wir als Familienunternehmen das seit 1560 besteht nicht nur auf traditionelle Baustoffe, sondern auch auf Innovation, jüngstes Projekt ist die "Ausstellung Digital".
Bei uns muss sich keiner durch die Gänge kämpfen und ist hilflos einer unüberschaubaren Angebotsmasse ausgeliefert. Wir helfen Ihnen beim Kauf ganz individuell, mit viel Einfühlungsvermögen und fundiertem Fachwissen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch
Ihr Bauzentrum Widmann in Schwäbisch Gmünd
Die 5 schönsten Terrassenplatten-Trends
Sie ist Wohlfühloase, Outdoor-Wohnzimmer und ein eigenes Designelement: die Terrasse. Längst kein Mittel mehr zum Zweck, sondern essenzieller Blickfang im Großen und Ganzen der heimischen Gestaltung. Gerade im Sommer ist sie der Treffpunkt im Garten, an dem laue Sommerabende genossen und große Grillfeste gefeiert werden.
Flexibel und individuell: Wie Sie mit Zaunsystemen Ihren ganz persönlichen Sichtschutz gestalten können.
Ob wild romantisch, minimalistisch und akkurat oder ganz anders: Jeder Garten ist individuell. Damit Sie sich ganz ungestört in Ihrem Garten ausleben können, braucht es auch einen eigenen, individuellen Sichtschutz. Denn: Zaun und Garten sollten zusammen ein harmonisches Bild ergeben. Mit Zaunsystemen ist das kein Problem!
Grandiose Gabionen: So geht der Gartentrend heute!
Mauerkäfige. Seelenlose Steinkörbe. Trostlosigkeit hinter Gittern. Gabionen lösen in manchen Menschen einen regelrechten Widerwillen aus. Zu massig, zu leblos, zu kalt. Da stimmen wir zu – aber eben nur, weil diese Gabionen schlecht gemacht sind. Denn bei der Planung und Umsetzung ist ästhetisches Feingefühl gefragt. Wie der Gartentrend Gabione also heute funktioniert (und wie nicht), Verraten wir Ihnen in unserem Plädoyer für die Gabione.